BARFen

Vorweg: Das Brimborium um BARF

Übersicht:

In wenigen Schritten zum BARFplan (für einen gesunden Hund)

1. Man lege sich Zettel, Stift und Taschenrechner bereit.

2. Die Gesamtmenge
Ein gesunder ausgewachsener mittelgroßer normal aktiver Hund braucht etwa 2 bis 3% seines Gewichtes als Gesamtfuttermenge am Tag. Kleine Hunde brauchen oft deutlich mehr so wie auch Hunde im Wachstum, vor allem Welpen, und eben auch sehr aktive Hunde. Gelegentlich sind auch 2% zu viel, dann kann man den pflanzlichen Anteil erhöhen, damit der Hund sein Gewicht hält. Ob die Futtermenge richtig ist, sieht man nur am Hund. Nimmt er ab, ist es zu wenig. Nimmt er zu, ist es zu viel... (Einen ausgewogenen auf den Hund zugeschnittenen Plan vorausgesetzt.)

Beispielhund 25kg
Gesamtfuttermenge = 25kg * 3% = 25000g * 0,03 = 750g

3. Die Aufteilung
Das Tierische sollte 70 bis 90% ausmachen, das Pflanzliche demnach 10 bis 30%. Standartmäßig wird 80% tierisch und 20% pflanzlich gefüttert oder 70% tierisch und 30% pflanzlich, wobei dann oft ein Drittel des pflanzlichen Anteils Getreide oder zumindest sehr stärkehaltige Gemüsesorten ausmacht.

Beispielhund 25kg
Tierisches = Gesamtfuttermenge * 80% = 750g * 0,8 = 600g
Pflanzliches = Gesamtfuttermenge * 20% = 750g * 0,2 = 150g

Der tierische Anteil teilt sich wiederum auf in 
50% Muskelfleisch (gut durchwachsen bzw. 15 bis 25% Fett)
20% Pansen/Blättermagen (für Welpen 15%)
15% rohe fleischige Knochen, RFK (für Welpen 20%)
15% Innereien = 5% Herz, 5% Leber, 5% Niere, Lunge & Milz

Das Herz ist zwar ein Muskel, wird aber als Innerei gerechnet. Möchte man es nicht als Innerei rechnen, so reduziert sich der Innereienanteil auf 10%. Trotzdem sollte Herz nicht übermäßig als Muskelfleisch verfüttert werden.

Achtung! Werden nur Knochen von Geflügel gefüttert, reichen 15% RFK nicht aus. Einerseits haben sie zu wenig Calcium, andererseits ein ungünstiges Calcium-Phosphor-Verhältnis. Werden nur Geflügelknochen gefüttert, sollte zumindest eine sonstige phosphatfreie Calciumquelle dazugegeben werden.

Für kleine Hunde und andere, die einen erhöhten Energiebedarf haben (vor allem 4% und mehr), rate ich, die Lebermenge auf 1g Leber pro kg Körpergewicht des Hundes am Tag zu korrigieren. Bei normalen Futtermengen ergeben beide Rechenarten ziemlich das gleiche. Der Hundekörper ist recht tolerant gegenüber dem enthaltenen Vitamin A, trotzdem sollte es wegen seiner Fettlöslichkeit nicht dauerhaft überdosiert werden, da der Körper es speichert. Ob man die Lebermenge auch für Welpen herunter korrigieren soll, ist umstritten. 

Beispielhund 25kg
Muskelfleisch = Tierisches * 50% = 600g * 0,5 = 300g
Pansen/Blättermagen = Tierisches * 20% = 600 *0,2 = 120g
RFK = Tierisches * 15% = 600g * 0,15 = 90g
Herz = Tierisches * 5% = 600g * 0,05 = 30g
Leber = Tierisches * 5% = 600g * 0,05 = 30g ODER 1g pro kg Hund = 1g * 25 = 25g 
(Bei 2% Gesamtfuttermenge wären es in beiden Fällen 25g.)
Niere, Lunge, Milz = Tierisches * 5% = 600g * 0,05 = 30g (entweder von jedem 1/3 oder einfach alle paar Wochen im Wechsel)

Der pflanzliche Anteil teilt sich auf in
75% Gemüse, vor allem grünes Blattgemüse, und
25% Obst

Beispielhund 25kg
Gemüse = Pflanzliches * 75% = 150g * 0,75 = 112,5g
Obst = Pflanzliches * 25% = 150g * 0,25 = 37,5g
(Grobes Runden ist erwünscht! ;) )

So. Und nun? Entweder man kauft das alles ein, mischt es und portioniert es -was aber ja langweilig wäre- oder man bastelt sich damit einen Wochenplan.

Tipps zum Wochenplan:

1. Tipp: Verteilt die Innereien gut über die Woche oder gebt sie in Verbindung mit Knochen. Innereien verursachen weicheren Stuhl, manche Hunde vertragen nur kleinere Mengen auf einmal oder mögen sie schlichtweg ungern. Knochen stopfen durch ihr Calcium eher, was den Output wieder etwas fester werden lässt.

2. Tipp: Manche Hunde vertragen abends keine Knochen, man sollte sie in diesem Fall lieber morgens oder mittags geben. Auch sollte immer genug Fleisch daran sein. RFK, rohe fleischige Knochen sollten etwa zur Hälfte reiner Knochen und zur Hälfte Fleisch sein. Fehlt Fleisch, geben Sie extra Fleisch dazu, dann verdaut es sich besser.


Weiteres zum Thema BARF und Wichtiges für einen ausgewogenen Futterplan: 
Blut, SalzEiFisch, JodInnereienÖlePflanzliches,  BlattgemüseÜbersäuerung

MilchprodukteBei uns stehen sie nicht fest auf dem Speiseplan, landen aber gelegentlich mit in der Futterschüssel. Es muss jeder selber wissen, was für ihn richtig ist und vor allem, was der Hund verträgt. Täglich größere Mengen von z.B. Magerquark halte ich dennoch nicht für empfehlenswert.


"Beispielnäpfe": Heute im Napf



Stand: Mai 2015
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